Niederburg Manderscheid

Von der Niederburg Manderscheid zur Oberburg.

Die Burgen von Manderscheid – Ein Ausflug in die Vergangenheit

Manchmal gibt es Orte, an denen die Zeit stillzustehen scheint. So ging es mir bei meinem Besuch der Niederburg und Oberburg von Manderscheid in der malerischen Vulkaneifel. Zwischen den sanft geschwungenen Hügeln, den dunklen Wäldern und dem idyllischen Liesertal ragen die beiden mittelalterlichen Burgen auf, als würden sie noch heute die Region bewachen.

Die Niederburg – Wehrhaft und lebendig

Die Niederburg, die eindrucksvoll auf einem Felssporn über dem kleinen Fluss Lieser thront, stammt aus dem 12. Jahrhundert. Sie war der Sitz der Grafen von Manderscheid, einer der bedeutendsten Adelsfamilien der Eifelregion. Wer heute durch das Burgtor schreitet, spürt den Hauch vergangener Jahrhunderte. Der Bergfried, die Ringmauern und die alten Wohnbauten erzählen von Belagerungen, Festmählern und rauem Mittelalter.

Besonders schön war es, den Turm zu erklimmen. Von dort aus bot sich ein atemberaubender Blick über das Liesertal, auf die dichten Wälder, das satte Grün der Wiesen – und natürlich hinüber zur Oberburg, der zweiten großen Sehenswürdigkeit Manderscheids.

Die Oberburg – Der stille Wächter

Die Oberburg, ebenfalls aus dem 12. Jahrhundert, liegt nur wenige hundert Meter entfernt. Sie war Eigentum des Trierer Kurfürsten und wurde vermutlich als Gegengewicht zur Niederburg gebaut. Die beiden Burgen standen sich jahrhundertelang feindlich gegenüber – ein Sinnbild für den damaligen Streit zwischen weltlicher und kirchlicher Macht.

Heute wirkt die Oberburg ruhiger und zurückhaltender als ihre „kleine Schwester“. Doch wenn der Wind durch die Ruinen streicht, hört man fast noch das Klirren der Schwerter und das Flüstern der Mönche, die einst für den Kurfürsten spionierten.

Ein Ausflug voller Geschichte und Natur

Der Tag in Manderscheid war einfach wunderschön. Das Wetter spielte mit, die Luft war klar, die Sonne schien über den Eifelhügeln. Der Weg zwischen den beiden Burgen führt über schmale Pfade und durch urige Wälder – ein perfekter Ort für Wanderer und Geschichtsliebhaber gleichermaßen.

Ich setzte mich eine Weile auf eine der alten Mauern der Niederburg und ließ den Blick schweifen. Es war einer dieser seltenen Momente, in denen man den Alltag vergisst und sich in der Geschichte verliert.

Eine kleine Legende aus Manderscheid

Der Volksmund erzählt, dass zwischen der Nieder- und Oberburg einst ein geheimer Tunnel existierte. Er soll den Grafen von Manderscheid und dem Kurfürsten von Trier die Möglichkeit gegeben haben, heimlich miteinander zu verhandeln – trotz aller Feindschaft. Der Tunnel wurde allerdings nie gefunden. Vielleicht wartet er noch heute darauf, entdeckt zu werden?

Fazit

Manderscheid ist nicht nur für seine Burgen bekannt, sondern auch für seine Herzlichkeit, den guten Eifeler Kuchen in den kleinen Cafés und die atemberaubende Natur ringsum. Der Ausflug war für mich eine perfekte Kombination aus Kultur, Geschichte und Entspannung. Ein echtes Stück lebendige Vergangenheit – und absolut empfehlenswert.

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